“Das muss jetzt klappen”

Die Schule Buechwis Bommern in Fällanden gewinnt den Lissa-Anerkennungspreis für ihren Ansatz, allen Mittelstufenkindern die Möglichkeit zu geben, die Begabungsförderung mitzugestalten.

«Strickstunde», «Rubikwürfel für Anfänger» oder «Gruppenakrobatik» heissen die Angebote für die Schülerinnen und Schüler der Fällander Primarschule Buechwis-Bommern (BuBo), die die Kinder altersgemischt während der regulären Schulzeit besuchen können.

Das Besondere an diesem Angebot ist nicht nur die bunte Mischung der Themen, sondern auch die Anbieterinnen und Anbieter selbst: Während knapp drei Monaten im Jahr gestalten die Schülerinnen und Schüler im «BuBo» den Unterricht in einem Ausmass mit, das aussergewöhnlich ist und der Schule nun den bekannten Lissa Anerkennungspreis eingebracht hat: Alle Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe, die ihre Interessen und Begabungen mit anderen teilen möchten, können in den Wintermonaten zwei Lektionen anbieten, um andere Kinder für diese Themen zu begeistern.  Jedes Jahr melden sich ca. 30 bis 40 Schülerinnen und Schüler als “Kursleiter oder Kursleiterin”, ca. 2/3 aller Kinder der Mittelstufe nehmen an dem Angebot teil.

Die Preisverleihung fand am 5. Dezember in Luzern statt und aus den Rückmeldungen wurde deutlich, dass der Ansatz der Schule, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, sich in die Interessens- Begabungsförderung einzubringen, die Jury überzeugt hat. Link zur LISSA-Mitteilung.  good practice

Neben den fachlichen Potenzialen der Schülerinnen und Schüler legt die Begabungsförderung im «BuBo» das Augenmerk explizit auch auf überfachliche Kompetenzen wie Engagement, Organisation, sowie kommunikative oder soziale Fähigkeiten, da diese oft erst die Umsetzung von Potenzial in Leistung ermöglichen. «Die Schülerinnen und Schüler üben diese Kompetenzen in einem realen Kontext. Wenn zehn erwartungsvolle Augenpaare einen anschauen und sich die teilnehmenden Kinder auf eine spannende Lektion zum Thema «Stelzenparcours» oder «Schach» freuen, dann ist den Verantwortlichen klar: Das muss jetzt klappen», sagt Gaby Schweizer, die das Begabungsförderungsprogramm der Schule BuBo leitet und die Kinder bei der Vorbereitung unterstützt. Manchmal sei auch eine Portion Improvisation gefragt, denn eine Lektion lasse sich nicht immer genau planen, das gehöre zum Leben dazu.
Am Ende der ersten Lektion werden die Rückmeldungen gesammelt, für das leitende Kind ist es Pflicht, diese Rückmeldungen in die nächste Lektion einzubauen. «Hier findet ein sicht- und spürbarer Lerneffekt im Bereich der überfachlichen Kompetenzen statt», ergänzt Schweizer. Dies alles sei nur möglich dank einer grossen Portion Flexibilität der Lehrpersonen und der felsenfesten Unterstützung der Schulleitung und Geschäftsleitung, denn viele Kinder fehlten in dieser Zeit in verschiedenen Lektionen.

Darüber hinaus wurden zwei weitere Lernformen ausgezeichnet, die intrinsisches Engagement und Interesse fördern: 

Im Sommerhalbjahr können sich Mittelstufenkinder während der Mittagspause als freiwillige «Bommern-Ranger» melden, um ökologische Aufwertungen auf dem Schulareal vorzunehmen und nebenbei viel über praktischen Naturschutz zu lernen. Ausserdem hat die Schule die «freie Tätigkeit» fest im Schulprogramm verankert, die Kinder arbeiten dort einmal in der Woche während 1-2 Quintalen an einer eigenen Idee.

Schule Fällanden